Rede zur Margon-Arena

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Stadträte,

Seit ihrer Inbetriebnahme 1998 wird die MARGON-ARENA durch den Stadtsportbund betrieben. Die Halle ist Trainings- und Wettkampfstätte von 13 Vereinen in 11 Sportarten. Hauptnutzerinnen sind die DSC Volleyballdamen (1. Bundesliga) und die Basketballer der Dresdner Titans (2. Liga ProB). Diese beiden Mannschaften sind allerdings durch Betriebsgesellschaften geführt und unterliegen dem Profisport. Verbunden mit der Betreibung ist die Vergabe von Hallennutzungszeiten, die Organisation und Durchführung von Wettkämpfen und Sportveranstaltungen, die Werterhaltung, das Catering bei Wettkämpfen und Veranstaltungen, die Vermarktung von Namensrechten und Werbeflächen.

Der Zeitpunkt des Betreiberwechsel und die sehr verschiedenen Interessenlagen sind denkbar ungünstig. Aktuell läuft seit September die Bundesligasaison der Volleyballerinnen. Auch für die Basketballer trifft das zu. Die Planung für die einzelnen Punktspieltage und Pokalspiele ist aktuell nur für 3 – 4 Wochen im voraus möglich. Der Stadtsportbund kann keine Vermietung für 2021 mehr vornehmen da ihm bereits rechtskräftig gekündigt wurde zum 31.12.2020. Der Eigenbetrieb Sportstätten kann noch nicht vermieten. Für Vereine mit einem notwendigen Planungsvorlauf für die Spielsaison also denkbar ungünstig. Hinzu kommt die Ungewissheit, zu welchen Konditionen ab 1. Januar 2021 die Halle vermietet wird. Laut Vorlage steigen die Gebühren um das Vierfache gegenüber den aktuell noch zu zahlenden Gebühren. Für die Vereine keine leichte Situation insbesondere vor dem Hintergrund der geringen Ticketverkäufe bis hin zu den Geisterspielen durch die allseits bekannten pandemiebedingten Hygieneauflagen.

Aktuell stellt sich das Bild so dar. Ich bin Mieter einer Immobilie mit defektem Dach bei dem es unter anderem bei medienwirksamen Punktspielen immer mal wieder aufs Spielfeld tropft. Der Vermieter wechselt. Das Dach ist weiterhin defekt. Die Bedingungen verbessern sich auch nicht aber die Miete steigt schon mal ordentlich in die Höhe. Und das zu einem Zeitpunkt wo keine Einnahmen zu generieren sind über Ticketverkäufe und Catering.

Hier wäre die Beibehaltung der aktuell angewendeten Gebühren sinnvoll oder eine moderatere Anhebung im Laufe der Saison bei Steigerung der Ticketverkäufe wenn es zu Lockerungen kommt.

Argument des Sportbürgermeister gegen die Beibehaltung der Gebührenhöhe war im Ausschuss „… die Förderung von Profisport ist nicht Aufgabe der Stadt….“. Das mag im Grundsatz zutreffen. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit Mietverträge und eine langjährige Praxis bei Betreiberwechsel und unter den aktuellen Bedingungen eine Zeit lang weiterzuführen. Alternativ wäre die Beibehaltung der aktuellen Gebührenhöhe für die laufende Spielsaison und ein Wechsel mit Beginn der neuen Spielsaison 2021/22 bei dann wieder möglichen Ticketverkäufen.

Unklar ist für uns ist auch, wie die durch die Vermarktung der Namensrechte und von Werbeflächen generierten Einnahmen eingesetzt werden. Der Stadtsportbund hat einen Teil seiner Kosten durch diese Einnahmen abdecken können bis hin zur Querfinanzierung von Veranstaltungen wie z.B. die alljährlich stattfindende Sportgala der Stadt Dresden.

Laut Aussagen der Verwaltung soll die Betreibung jedes Jahr einen Zuschuss von 200.000 Euro verursachen. Hier wird allerdings argumentiert das dies insbesondere durch das zu übernehmende Personal verursacht wird.

Bei den vielen ungeklärten Sachverhalten wird sich meine Fraktion enthalten. Eine Ablehnung würde bedeuten, dass wir ab 1. Januar 2021 keinen Betreiber haben. Für eine Zustimmung ist das bisherige Agieren wenig vertrauensbildend erfolgt.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.