Nach zwölf Jahren hat der Dresdner Stadtrat erstmals ein Radverkehrskonzept für die Landeshauptstadt verabschiedet. Darin sind auch wichtige Sicherheitsmaßnahmen festgelegt.
In keiner bundesdeutschen Stadt gibt es so viele schwerverletzte Radfahrer wie in der sächsischen Landeshauptstadt, gleichzeitig ist der Radverkehr in Dresden in den vergangenen sechs Jahren um über die Hälfte gestiegen. Es ist höchste Zeit, den Verkehr an die Radfahrer anzupassen, nach 12 Jahren hat der Stadtrat im April 2017 mit der rot-grün-roten Gestaltungsmehrheit das Radverkehrskonzept verabschiedet und die entsprechenden Planstellen für Radverkehrsplaner im Straßen- und Tiefbauamt aufgestockt.
Über 500 konkrete Maßnahmen sollen bis zum Jahr 2025 umgesetzt werden. Für über 100 Maßnahmen hoher Priorität ist bereits eine finanzielle Deckung im städtischen Haushalt bis Ende 2018 eingeplant.
Erste Maßnahmen plant die Stadt bereits im laufenden Jahr. So sollen auf der Albertstraße Radfahrstreifen angelegt werden, dass sich der Radverkehr geschützt neben den Autos bewegen kann. Gleichzeitig soll die Antonstraße in Richtung Albertplatz einen Radstreifen erhalten. Schutzstreifen erhält auch das Terrassenufer zwischen Landtag und Augustusbrücke.
Insgesamt sollen die Dresdner Radwege auf eine Streckenlänge von 829 Kilometer ausgebaut und die Verkehrssicherheit an vielen weiteren Stellen verbessert werden. Höchste Priorität haben Brückenquerungen und -anbindungen sowie Verkehrsknotenpunkte. Gleichzeitig sieht das Konzept mehr Plätze zum Fahrradparken und für Bike & Ride vor, in erster Linie in Form von Fahrradstationen an Bahnhöfen. Insgesamt 330 Kilometer Strecke sollen dezidiert als Radweg ausgewiesen werden, gegenwärtig finden sich an 122 Streckenkilometern Markierungen.
Radwegesysteme gelten vor allem vor dem Hintergrund eines immer stärkeren Verkehrsaufkommens und damit verbundener Luftverschmutzung als Standard einer modernen Infrastruktur. Gerade Dresden leidet ohne Umweltzone besonders im Sommer an schlechter Luft und hohen Feinstaub- und Stickstoffdioxidwerten.