Grüne sehen die WID als wichtigen Akteur bei der Problemlösung
Die auf dem Mitteldeutschen Bauträgertag am Donnerstag von Investoren formulierte Kritik an der sächsischen Förderrichtlinie für den sozialen Wohnungsbau wird auch von den GRÜNEN im Dresdner Stadtrat geteilt. „Insbesondere“, so der sozialpolitische Sprecher Michael Schmelich, „sind das Antragsverfahren zu bürokratisch und die Förderbedingungen an vielen Stellen widersprüchlich. Der Freistaat muss dringend nachbessern, damit mit der Förderung tatsächlich preiswerter Wohnraum entstehen kann.“
Allerdings gibt Schmelich auch zu bedenken, dass die in Dresden ausgebrochene „Goldgräberstimmung beim Wohnungsbau“ übertriebene Renditevorstellung von Bauherren fördert. „Das Geschäftsmodell, Wohnungen zu bauen und dann schnell wieder profitabel zu verkaufen, ist mit dem Modell der sozialen Wohnraumförderung nicht vereinbar.“ Da im Schnitt 30% der Baukosten öffentlich subventioniert werden, dürften Kostenmieten von 6,50€ realisierbar sein. Die Erwartung der Investoren, ohne öffentliche Zuwendungen Mieten von über 11€ pro qm zu realisieren, machen Wohnen auch für Menschen mit normalem Einkommen zum Luxusgut. „Diese Entwicklung muss aufgehalten werden.“
Grundsätzlich wird aber nach Auffassung der GRÜNEN der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WID bei der Bewältigung der drohenden Wohnungsnot speziell für große Familien und Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine zentrale Bedeutung zukommen. „Ohne ehrgeizige Ziele und entschlossenes Handeln, wird sich das Problem nicht lösen lassen,“ so Schmelich.